«Heute braucht es eine Branded User Experience»

Shirin Pfisterer, Brand Designerin und UI/UX-Designerin bei der Branding-Agentur Scholtysik.

Shirin Pfisterer, Brand und UX-Designerin bei Scholtysik, sagt, worauf bei Branding-Projekten im Web zu achten ist und wieso sie wieder studiert

User Experience Design und Branding: Was hat das miteinander zu tun?

Sehr viel. Für Marken gibt es heute wohl keine wichtigere Gelegenheit, mit Kundinnen oder Interessenten in Kontakt zu treten, als online. Wenn dort der Markenauftritt nicht attraktiv ist oder die Interaktion nicht funktioniert, schadet dies der Marke massiv. Branding und User Experience Design haben auch deswegen viel gemeinsam, weil beides auf Recherchen, Daten und Analysen aufbaut und einer klaren Strategie folgt. 


Gleichzeitig ist Branding im Web eine echte Herausforderung. Wieso? 

Im User Experience Design respektieren wir Verhaltensweisen, welche die Nutzerinnen und Nutzer kennen und gelernt haben. Branding dagegen strebt nach Eigenständigkeit. Die Schwierigkeit beim Branding im Web besteht darin, eine Eigenständigkeit zu schaffen, welche die Marke trotz aller Konventionen und gelernten Muster unverwechselbar macht. Darum ist es sinnvoll, Branding, Nutzererlebnis und Interaktion aus einem Guss zu entwickeln. Wir nennen das Branded User Experience. 


Welches sind die wichtigsten Erkenntnisse aus deiner Weiterbildung? 

Künstliche Intelligenz und erweiterte Realität sind sicher die dominanten Entwicklungen. Und: Heutzutage möchten die User unterhalten werden. Das Markenerlebnis erhält dadurch einen immer höheren Stellenwert. Selbst die Überbrückung bis zu einer vollständig geladenen Applikation wird zum Erlebnis gemacht. Zugleich stelle ich fest, dass die Wichtigkeit von UX noch nicht überall angekommen ist. Vielen ist nicht bewusst, dass eingehende Benutzer-Recherchen und Testings nötig sind, und dass eine stetige Weiterentwicklung und Verbesserung des Online-Erlebnisses schlicht unabdinglich ist.


Du hast Grafikdesign studiert und für Agenturen in Zürich, Barcelona und Amsterdam gearbeitet: Was hat dich motiviert, den Master-Studiengang in Human Computer Interaction Design anzugehen?

Bei Scholtysik hat jeder Designer Kundenkontakt und berät auch strategisch. Dank meiner Weiterbildung kann ich die neuesten Erkenntnisse aus der User-Experience- und Interaction-Design-Forschung direkt in die Projekte einbringen. Zudem erproben wir im Studium zahlreiche neue Methoden und Herangehensweisen, die es mir im Arbeitsalltag ermöglichen, komplexe Herausforderungen zielgerichtet anzugehen. Nicht zuletzt macht mir das Studieren einfach Spass. Ich finde es inspirierend, frischen Input aus der Wissenschaft zu erhalten und mich mit anderen Expertinnen und Experten auszutauschen.


Wie beeinflusst deine Weiterbildung deinen Arbeitsalltag? Wovon profitieren unsere Kunden?

Sie profitieren von der ganzheitlichen Sichtweise bei der Entwicklung eines Online-Markenerlebnis: Mensch, Technologie und Marke. Diese Aspekte zu verbinden ist das Erfolgsrezept. 


Privatleben, Arbeit, Weiterbildung: Wie bringst du alles unter einen Hut?

Sicherlich braucht es die Bereitschaft des Arbeitgebers. Scholtysik unterstützt mich tatkräftig, so dass ich Belastungsspitzen im Studium abfedern kann. Aber ja, es ist intensiv und man muss es wollen. Doch die Abwechslung tut gut. Mich auf etwas Neues zu konzentrieren, hilft mir, einen frischen Blick auf das zu werfen, woran ich gerade gearbeitet habe.
 


Shirin Pfisterer, seit 2019 Brand und UX-Designerin bei Scholtysik, absolviert derzeit das Masterstudium in Human Computer Interaction Design an der Fachhochschule OST in Rapperswil, Schweiz.

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